Hessisch Oldendorf

Niedersachsens Gymnasien verlieren zum Schuljahresbeginn Lehrerstellen

 
Hannover
 
(rb) Zum Schuljahresbeginn 2013/14 scheiden aus Niedersachsens allgemeinbildenden Schulen Lehrkräfte in einer Größenordnung von 1600 Vollzeitlehrereinheiten (VZE) aus; darunter sind allein 330 VZE der Gymnasien. Bis zum 3. Mai sind in den Einstellungsverfahren zunächst 1300 VZEs ausgeschrieben worden, darunter 225 für die Gymnasien. Das geht aus der Antwort von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Christian Dürr und Björn Försterling hervor. 
 
Heiligenstadt begründet die nicht vollständige Wiederbesetzung von frei werdenden Stellen an den Gymnasien u.a. damit, dass die Gymnasien in den beiden vergangenen Jahren eine Unterrichtsversorgung von über 100 Prozent hatten. „Insofern wurden die in diesem Schuljahr durch Pensionierung ausscheidenden Lehrkräfte an den Gymnasien bereits in den Vorjahren vorausschauend in einer hohen Anzahl ersetzt“, sagte die Ministerin. Entscheidend sei für alle Schulformen der zu deckende Bedarf. Der Planungswert von 100 Prozent werde wieder angestrebt. Bei den Gesamtschulen sehen die Zahlen anders aus. Den insgesamt 170 wegfallenden VZEs durch pensionierte Lehrkräfte (80 an Integrierten und 90 an Kooperativen Gesamtschulen) stehen Stellenausschreibungen für Gesamtschulen in einer Größenordnung von 370 VZEs gegenüber, also deutlich mehr, als ausscheiden. Heiligenstadt betonte, dass sich die Ausschreibungsmöglichkeiten an einer Schule nicht nach der Zahl der ausscheidenden Lehrkräfte richten, sondern nach dem vorhandenen Bedarf. Eine Schule mit fünf zusätzlichen Klassen im neuen Schuljahr – wie es bei einer IGS im Aufbau meist der Fall sei – würde auch ohne Pensionierungen zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten erhalten, während eine andere Schule, die beispielsweise zwei Klassen weniger bilde, die durch Pensionierung frei werdenden Stellen nicht wieder besetzen müsse. Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, verlieren die Grundschulen 440 VZEs durch Pensionierung; bei den Grund- und Hauptschulen sind es 30, bei den Grund- und Oberschulen 20, bei den Förderschulen 90 sowie bei den Hauptschulen mit Haupt- und Realschulen und den Realschulen jeweils 160 VZEs. Ausgeschrieben wurden insgesamt 555 Stellen an Grundschulen, Haupt- und Realschulen sowie Oberschulen und weitere 150 Stellen an Förderschulen. Darüber hinaus verfüge das Kultusministerium über einen Reserve von 200 Stellen, die der Landesschulbehörde ab Anfang Juni auf Antrag zur Verfügung gestellt werde, etwa zur Stellenumsetzung für die Bearbeitung der Honorarverträgen oder den Einsatz von Berufsschullehrkräften für die Berufsorientierung.